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Rezension:Tapete: Trends, Dessins und Wohnideen (Gebundene Ausgabe)

Charlotte Abrahams. Sie stellt in diesem Bildband nämlich Tapeten vor. Tapeten habe ich bereits in den in den 1980 Jahren aus meinen Wohnbereichen verbannt, doch mittlerweile sollen sie wieder das Nonplusultra des Wohndesigns darstellen. Wie man der Einführungen entnehmen kann, war die Tapete vor zehn, vor achtzig und auch bereits schon einmal vor 140 Jahren vollkommen passé, (vgl.: Seite 6). Dass sie erneut in Mode gekommen sind, hängt einerseits mit den neuen technischen Möglichkeiten zusammen und andererseits mit dem Bedürfnis, einem neuen Trend zu huldigen.

Die Autorin informiert kurz über die Geschichte der Tapeten. Schon im 9. Jahrhundert kannten die Spanier Wandbespannungen aus Leder, die sich im 16. Jahrhundert in ganz Europa verbreiteten. Wie es dann weiterging, kann man den ersten Seiten des Buchs entnehmen und erfährt, dass schon 1834 die britische Tapetenindustrie 1.222.753 Rollen Buntpapier produzierte und vierzig Jahre später jährlich bereits 32 Millionen Rollen maschinengedruckter Tapeten abgesetzt werden konnten, (vgl.: S.8).
Nach langem Auf und Ab erfährt die Tapete derzeit, wie schon erwähnt, eine echte Renaissance. Weshalb das so ist, wird durch das vorliegende Tapetenbuch deutlich.

In der Folge lernt man die Geschichte, die Ideen und jeweils 48 Mustertapeten von grafischen Mustern, von Floral total und von Bilderwelten kennen.
Derzeit zählen die grafischen Muster zu den interessantesten Ausdrucksformen auf dem Markt, nicht zuletzt, weil sie die Architektur des Raumes ergänzen, diesen zur Geltung bringen und ihn zeitgleich im Hintergrund halten, (vgl.: S. 14). Die Strukturtapete tauchte übrigens erstmals in den 1840er Jahren auf. Welche Muster dem Gestern angehören, erfährt man und man liest auch, welche Strukturtapeten heute als elegant, innovativ und glamourös gelten. Metallictapeten sollen innovativ sein, sofern sie Urbanität ausstrahlen. Velourtapeten wirken in Schlafzimmern nicht uninteressant, aber auch andere Texturen beeindrucken sehr.

Immer wieder werden bedeutende Tapetenhersteller aus den letzten Jahrhunderten vorgestellt, wodurch man einen besseren Eindruck von den Ideen der Hersteller, die bis zum heutigen Tage für die Tapetengestaltung eine Rolle spielen, entwickeln kann. Einfach ist es nicht, sich aufgrund eines einseitigen Musters die Raumgestaltung vorzustellen. Akzente mittels der Tapeten zu setzen, halte ich für nicht uninteressant. Alle Wände damit einzukleiden, erscheint mir eher gewöhnungsbedürftig.


Es führt zu weit über "Flora total" hier ausführlich zu berichten. Tapeten mit Blumenmustern haben die Franzosen einst sehr gerne gemocht. Hier im Buch hat man auch Gelegenheit mehr über die Geschichte dieser Tapetenart und deren Hersteller zu erfahren. Nicht unwichtig zu wissen ist, dass nach alter Designerregel Muster mit großen Motiven nur auf große Flächen gehören, aber es gibt freilich auch bemerkenswerte Regelbrüche, die man den Fotos entnehmen kann. Obschon die Tapetenmuster sehr schön sind, kann ich mir diese ebenfalls nur sehr sparsam benutzt in einer Wohnung vorstellen.

Panoramatapeten haben das Vorbild der Chinatapete aufgegriffen. Sie tauchten erstmals zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Frankreich auf. Ich staune, welche Möglichkeit sie heute bieten, einem Raum mittels optischer Täuschung eine raffinierte Note zu verleihen.

Auf den letzten Seiten des Buches wird man mit der Praxis vertraut gemacht, lernt das Werkzeug zum Tapezieren kennen, erfährt wie man den Bedarf berechnet und auch wie man tapeziert (dies wird Schritt für Schritt genau erläutert) und kann sich schlussendlich nochmals in die im Buch abgebildeten Tapeten vertiefen. Hier erfährt man Näheres zum jeweiligen Hersteller, zur Artikelnummer, zu den Rollmaßen, der Rapporthöhe und zur Webadresse. Es gibt sogar eine Tapete, die eine Bibliothek suggeriert, eine der schönsten Tapeten im Buch überhaupt.

Das Buch bietet Inspiration für alle, die mit Tapeten bei der Neugestaltung der eigenen vier Wände experimentieren wollen. Die Bezugsquellen der im Buch gezeigten Tapeten sind allesamt auf den letzten Seiten angegeben.
Empfehlenswert.

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